Autor: Johanna Hartmann

Von der Absage zur Traumstelle – Meine Tipps für euer Praktikum!

Test, Test, 1, 2, 3 – Ist das Ding an?!

Ich bin hier, um den Staub abzuklopfen und das Leben zurück in diesen Blog zu bringen! Ein frisches Design hat er schon bekommen, aber die Inhalte fehlen noch. Das nehm ich mir ja ständig vor, aber dann passierte doch nichts – bis jetzt!

Was ist in der Zwischenzeit passiert? Nun, ich bin ein paar Semester weiter und inzwischen im Praktikum angelangt. Seitdem sind zweieinhalb Monate vergangen, die sich inzwischen eher schon wie ein Jahr anfühlen – und das nicht im negative Sinne. Daher geht es bei mir heute um das Praxissemester.

Bewerbungen, Bewerbungen, Bewerbungen…

Kennt ihr das, wenn ihr gleichzeitig Panik schiebt und trotzdem weiter prokrastiniert? So war das in meiner Bewerbungsphase. Um mich herum erzählten bereits eifrige Kommilitonen von ihren gefühlt 100 Bewerbungen, während ich noch nicht mal eine geschrieben habe. Das ist einfach schwierig, wenn in der Zeit so viel gleichzeitig ansteht – sowohl privat als auch studientechnisch.

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Irgendwann wurde die Panik jedoch so groß, dass ich endlich die ersten Bewerbungen abschickte. Ich schreibe das absichtlich so ehrlich, weil ich genau weiß, dass viele Leute unter der sogenannten ‘Aufschieberitis’ leiden. Lasst euch nicht zu viel Zeit – es hat bei mir im Endeffekt bis knapp fünf Monate vor Praktikumsbeginn gedauert, bis ich meinen Praktikumsplatz sicher hatte, und wenn dann doch noch eine Absage kommt, wird es wirklich schwierig. Außerdem macht es euch unnötig Stress in einem sowieso sehr stressigen Semester.

Leider war der Rücklauf enttäuschend – nicht, weil ich viele Absagen bekam, sondern weil viele Agenturen sich überhaupt nicht meldeten, nicht mal eine Eingangsbestätigung rausschickten, oder eine Notiz, dass sie momentan nicht suchen. Eine Agentur hat jedoch Interesse gezeigt, mich zunächst am Telefon und dann persönlich interviewt. Hier merkte ich direkt, das find ich klasse, das will ich machen, hier fühle ich mich wohl. Daher schrieb ich auch vorerst keine weiteren Bewerbungen mehr – eine etwas riskante Vorgehensweise und vielleicht nicht unbedingt weiterzuempfehlen, sei hier nebenbei angemerkt!

Als bei meiner Traumstelle zunächst eine Absage kam, war das sehr hart. Da ist es hilfreich, gute Freunde an deiner Seite zu haben, die dir über den ersten Schock hinweg helfen. Die schlechte Nachricht wandelte sich jedoch schnell wieder in eine positive, denn mir wurde ein Platz in einer alternativen Abteilung angeboten, die auch noch perfekt zu unserem Studium und meinen persönlichen Interessen passt. Abgesehen davon ist es ein tolles Gefühl, wenn ein Betrieb sich solche Mühe gibt, dich doch noch einstellen zu können.

Obwohl zwischen Vertragsunterzeichnung und Praktikumsbeginn einige Monate lagen, verging die Zeit doch wie im Flug. Plötzlich war der September da und es ging los. Ich wurde sehr herzlich empfangen und aufgenommen, war von Anfang an Teil des Teams und hatte einen schnellen Einstieg. Ich hatte direkt das Gefühl, dass meine Arbeitskraft geschätzt wird und meine Anwesenheit definitiv erwünscht ist. Das ist nicht selbstverständlich, da habe ich schon ganz andere Horror-Geschichten gehört.

Inzwischen finde ich mich gut zurecht und fühle mich wirklich zugehörig. Die Zeit vergeht schnell und dennoch fühlt es sich so an, als würde ich schon so viel länger hier arbeiten. Ich habe die unterschiedlichsten Aufgaben bekommen und mich bisher noch bei keiner gelangweilt. Außerdem ist die Atmosphäre ungezwungen, es wird sehr viel gelacht – auch beim Team Abend in einem Escape Room durfte ich dabei sein, was sehr viel Spaß gemacht hat. Kaffee habe ich auch schon eine Menge konsumiert… 😉

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Meine Learnings bis jetzt – wer hätte das gedacht?

Das Praxissemester dient ja hauptsächlich dazu, Gelerntes anzuwenden, Neues dazuzulernen, das reale Arbeitsleben kennenzulernen und natürlich auch Kontakte zu knüpfen. Dabei sind mir einige Dinge aufgefallen, die ich während meinem (theoretischen) Studium so nicht erwartet hätte. Darauf gehe ich nun im Folgenden näher ein:

Ich kann mehr, als ich mir bewusst bin

Immer wieder, wenn es um bestimmte Themenbereiche, Aufgaben oder bspw. die Einarbeitung in Tools ging, stellte ich fest, das hab ich schon mal gesehen, schon mal genau so gemacht – das kann ich! Ich war mir nicht bewusst, wie viel ich in den letzten Jahren wirklich gelernt habe, wie gut ich viele Dinge kann. Auch Lerninhalte aus meiner Ausbildung und zwei Semestern in einem eher Design-lastigen Studiengang finden bei mir immer wieder Anwendung. Meine Ausbildung generell scheint viele Bereiche abzudecken, die mich zusammen genommen in meinem bisherigen beruflichen Werdegang sehr kompetent machen. Wenn dein Kenntnisstand deine Kollegen dann auch noch positiv überrascht, ist das ein richtiger Ego-Boost, besonders wenn man sonst eher mit Selbstzweifeln kämpft.

Das Studium ist stark praxisorientiert

Das ist vermutlich keine große Überraschung, schließlich zeichnet sich Onkomm durch seine Praxisnähe und enge Zusammenarbeit mit der Branche aus. Aber erst jetzt im Praxissemester wird mir klar, dass wir wirklich viel lernen, das auch in der Realität genau so angewendet wird. Ich war in Brainstormings involviert, die sich Methoden bedienten, die ich aus dem Studium kenne. Ich arbeite oft mit Sistrix und WordPress, was ich beides während dem Studium schon ausprobiert und näher kennengelernt habe. Auch spannend finde ich die Organisation der internen Kommunikation, da das Thema unserer letzten Lernagentur war. Es ist sehr gut zu wissen, dass wir tatsächlich sehr praxisnah ausgebildet werden, denn so fühle ich mich wirklich auf das Berufsleben vorbereitet. Und ich weiß, dass ich nicht wie viele andere Studenten enden werde, für die die Umstellung von Studium zu Beruf sehr schwierig ist.

Die Antwort auf die Frage “Agentur, ja oder nein?”

Noch vor ein paar Monaten hätte die Antwort noch eher Nein geheißen. Man hört über Agenturen oft viel Negatives, was mich immer sehr abgeschreckt hat. Wo genau es mich später mal hinzieht, kann ich jetzt natürlich noch nicht sagen, doch seit ich hier arbeite, schließe ich die Agentur nicht mehr von vorneherein aus. Das war mir auch wichtig, herauszufinden, da ich zwar bereits Einblicke in die unternehmerische Seite hatte, das Agenturleben aber noch nicht wirklich kannte. So fällt mir die spätere Entscheidung sicherlich leichter. Natürlich sind die Agenturen auch sehr verschieden, daher bezieht sich meine Einschätzung eher darauf, dass ich mir in genau dieser vorstellen könnte, auch in Zukunft zu arbeiten.

Was ich euch mit auf den Weg geben möchte!

Im folgenden Teil fasse ich euch jetzt noch einige Empfehlungen meinerseits für das Praxissemester zusammen, in der Hoffnung, dass sie euch weiterhelfen. Meine Kommilitonen dürfen gerne in den Kommentaren ergänzen, wenn ihnen noch etwas einfällt 😉

  • Wie bereits oben erwähnt – fangt nicht zu spät mit der Suche nach einem Praktikumsplatz an. Ihr braucht nicht schon ein Jahr im voraus eine feste Zusage haben, aber so gegen Ende des dritten Semesters solltet ihr langsam loslegen – am besten noch bevor der Klausuren- und Abgabestress anfängt. Die vorlesungsfreie Zeit bietet sich ideal für Vorstellungsgespräche an. Seht am besten zu, dass ihr euren Platz in der Tasche habt, bevor ihr das vierte Semester startet – vertraut mir, während diesem Semester wollt ihr euch nicht noch mehr Arbeit aufhalsen. 
  • Denkt gut darüber nach, wo ihr hin wollt – Unternehmen oder Agentur? Ich kann euch nur empfehlen, nicht mit dem Vertrauten zu gehen, sondern eher etwas Neues kennenzulernen. Die Praxisphase ist der ideale Zeitpunkt dafür, sich auszuprobieren und bisher eher unbekannte Bereiche zu entdecken. 
  • Wenn ihr dann in eurem Wunsch-Praktikum angekommen seid – seid neugierig, aktiv und habt keine Angst, auf Leute zuzugehen. Ihr seid schließlich da, um zu lernen. Wenn ihr mal nichts zu tun habt, zeigt euer Engagement, bietet eure Hilfe an. Es kommt immer gut an, wenn ihr Interesse an der Arbeit eurer Kollegen zeigt! 
  • Arbeitet sorgfältig, aber fragt lieber auch zweimal nach, wenn ihr etwas nicht verstanden habt – das vermeidet von vornherein Missverständnisse und Fehler. Und wenn ihr doch mal einen Fehler macht – lasst den Kopf nicht hängen, seid ehrlich und steht dazu. Jeder macht mal Fehler. 
  • Dass ihr “nur” der Praktikant seid, heißt nicht, dass ihr euch alles gefallen lassen müsst. Ich hoffe sehr für euch, dass euer Praktikum viel Spaß machen und sehr lehrreich wird, aber wenn ihr tatsächlich an eine Stelle geraten solltet, an der ihr quasi nur den Kaffee kochen dürft, ist es möglicherweise sinnvoller, eine Alternative zu suchen. 
  • Haltet eure Aufgaben fest – am Ende des Praxissemesters steht ein Praktikumsbericht an, daher ist es sinnvoll, schon während dem Praktikum zu dokumentieren, was ihr eigentlich so macht. So fällt es euch am Ende sicherlich leichter, wenn ihr über eure Tätigkeiten schreiben wollt. Ich benutze beispielsweise Trello, um alle meine Aufgaben und Termine zu notieren und damit auch aufzubewahren. Ob mir das am Ende hilft, wird sich natürlich noch zeigen, aber generell ist eine durchgängige Dokumentation immer leichter, als eine nachgängige! 
  • Haltet den Kontakt zu euren Freunden! Für mich zumindest wäre es wirklich hart, wenn ich nicht wenigstens meine Whatsapp Gruppe mit den Besten hätte… ❤

Bleibt entspannt – ihr packt das!

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Abschließend möchte ich euch gerne beruhigen, macht euch nicht zu viel Stress. Es gibt so viele Möglichkeiten und Bereiche für Onkomms, es würde mich sehr wundern, wenn jemand absolut nichts findet. Bei der Vorstellung unserer Praktika war sehr interessant zu sehen, wo meine Kommilitonen so hingehen – da waren teilweise Betriebe dabei, die mir selbst nie eingefallen wären! Geht die Sache also clever und relaxed an, dann wird das schon.

In diesem Sinne wünsch ich euch eine erfolgreiche Suche!

Alles Liebe, eure ~Jo ❤️

Früher war alles besser! …oder?

Spoiler: Nein, war es nicht.
Aber wie schlecht oder nicht schlecht die Vergangenheit war, darum geht es heute gar nicht. Vielmehr geht es um ein Thema, dass mich erst, seit ich Onlinekommunikation studiere, beschäftigt. Das gemeinsame Arbeiten in Gruppen – und zwar online.
In meinem vorherigen Studiengang waren Google Docs und Co. auch schon ein Thema, aber wirklich intensiv und intelligent nutzten wir es noch nicht. Das hat sich jetzt geändert – sollte es ja auch, wenn man bedenkt, wie mein aktueller Studiengang heißt!

So richtig mit den Möglichkeiten von Google Docs habe ich mich erst in den letzten Wochen auseinander gesetzt. Hauptsächlich nutze ich es, um meine Notizen zu sichern, falls mein Laptop mich mal wieder im Stich lässt (aber das ist eine andere Geschichte!). In diesem Semester war es unser Haupt-Arbeitsmedium in der Gruppenarbeit für das Seminar “Web Editing”.

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Google, dein Freund und Helfer

Es ist herrlich einfach, bei einem Brainstorming alle Ideen niederzuschreiben, während alle anderen es live an ihren Laptops mitverfolgen können. Vielleicht hier und da etwas ändern oder ergänzen können. Bilder, Links und Ähnliches können sofort für alle bereitgestellt werden, Infos ganz leicht geteilt werden.

Wir sammelten beispielsweise Ideen für einen Agenturnamen, einen Unternehmens-Claim und unsere geforderten Texte, stellten den Gruppenmitgliedern Textentwürfe zur Verfügung oder teilten wichtige Informationen, wie die Farbcodes des Logos.
Jeder hatte die Möglichkeit, die Arbeit des anderen einzusehen und sich bereits vor einem Gruppentreffen Gedanken zu den Ideen und Entwürfen zu machen. Das war für die Produktivität enorm förderlich.

Zum Ende der Gruppenarbeit wurde Google Präsentationen ein weiterer großer Freund. Über das Programm arbeiteten wir gleichzeitig an unseren jeweiligen Folien, holten uns Feedback und Inspiration für die Gestaltung und einigten uns schnell auf ein generelles Design. Bei Schwierigkeiten beispielsweise mit dem Arrangement oder den Animationen konnte innerhalb der Gruppe schnell eine Lösung gefunden werden. So entstand unsere Präsentation binnen weniger sehr produktiver Stunden, was den Aufwand definitiv verringert hat. Es musste sich nicht einer alleine um die Präsentationsfolien kümmern und allen anderen wegen der Inhalte hinterherlaufen (was mir besonders gut gefiel, weil diese Aufgabe sehr oft mir zufällt, weil sich sonst niemand freiwillig meldet!).

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Ein bisschen Kitsch muss sein.

Ich weiß natürlich nicht, wie das Studieren vor der Zeit des Internets war, doch ich kann mir vorstellen, dass es um einiges aufwändiger gewesen sein muss. Im Vergleich zu meinem vorherigen Studiengang, und sogar zu einigen anderen Gruppenarbeiten im jetzigen Studiengang, war unsere Arbeitsweise intelligent gelöst und sehr produktiv. Dabei haben die Online Angebote – neben Google beispielsweise noch Whatsapp und Slack – sehr geholfen.

Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass meine Gruppe unheimlich engagiert war. Das hat die gemeinsame Arbeit sehr erleichtert – und der Spaß kam auch nie zu kurz. Hoffentlich ist das nicht meine letzte gute Erfahrung bei Gruppenarbeiten!

So, das war’s auch schon wieder von mir. Bis zum nächsten Mal!

Alles Liebe, eure Jo~❤️

„Deine Sätze sind zu lang!“ – Der (un)heimliche Wert der Betaleser

Betaleser sind gleichzeitig die meist geliebten und meist gehassten Personen im Leben eines jeden anstrebenden oder praktizierenden Texters. Sie nehmen deinen Text komplett auseinander, kritisieren und loben, lassen dich an deinem Talent zweifeln oder pushen dein Ego ins Unendliche. Für eine ordentliche Arbeit sind sie die Geheimwaffe schlechthin.

Es ist immer schwierig, sich von anderen in seine Genialität™ reinreden zu lassen. Du warst besonders stolz auf diesen einen Absatz? Tja – Leider gefällt dem Betaleser überhaupt nicht, was er da liest. Das ist im ersten Moment ein Schlag ins Gesicht, aber Zuhören lohnt sich: Meist sieht der unvoreingenommene Leser Schwächen, die dir selbst nie aufgefallen wären. Und schließlich will der Betaleser dir ja auch nichts Böses, er will das Beste aus dir und deinem Text herausholen!

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Texten ist nicht immer einfach. Bei mir persönlich funktioniert Texten quasi wie der Binärcode, es gibt nur zwei Zustände: Entweder es geht, oder es geht nicht. Manchmal sprudelt es nur so aus mir heraus, und ich fülle mit Leichtigkeit mehrere Seiten mit Text. Oder aber ich sitze stundenlang vor einem gähnend leeren Dokument und starre auf den ewig blinkenden Cursor, in der Hoffnung, dass er vielleicht von selbst anfängt.

Wie oft scheitert das Voranschreiten an einer fehlenden Formulierung, wie oft bleibt ein Autor an einer bestimmten Stelle stecken und kommt und kommt nicht voran? Schreibblockaden sind keine Seltenheit, jeder Texter kann ein Lied davon singen.

Der Austausch mit einer anderen Person – ob nun einem anderen Texter oder vielleicht auch nur einer Vertrauensperson – kann in diesen Fällen außerordentlich inspirierend sein. Denn logischerweise kommen zwei Gehirne viel schneller auf neue Ideen, als eines alleine. Der Betaleser kann also nicht nur für das Lesen des fertigen Textes hilfreich sein, sondern auch schon bei der Produktion von unheimlichen Wert sein.

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Und was hilft einem Texter mehr, als ein Betaleser? Klar – zwei Betaleser! Oder drei, oder vier, oder…! Naja, zu viele dürfen es natürlich nicht sein, aber eine Gruppe von vier bis fünf Leuten funktioniert beim Texten erstaunlich gut. In meinem derzeitigen Semester arbeite ich mit einer kleinen Gruppe an verschiedenen Texten für die Homepage einer Firma. Und was soll ich sagen – unsere kombinierte Genialität™ hat eine Menge sehr ordentliche Texte hervorgebracht.

Es ist, wie gesagt, nicht immer ganz leicht, mit Kritik umzugehen, so konstruktiv sie auch sein mag. Aber das Ergebnis spricht für sich. Solange man offen mit den Vorschlägen der anderen umgeht und sie diskutiert, kann eigentlich nur Gutes dabei herauskommen. Und ich finde, unsere Texte können sich wirklich sehen – bzw. lesen lassen.

Wie seht ihr das? Findet ihr Betaleser und Texten in der Gruppe hilfreich? Lasst mir doch einen Kommentar da!

Bis zum nächsten Mal!

Alles Liebe, eure ~Jo ❤️

PS: Ein herzliches Dankeschön geht an meine Schwester, die diesen Text zu Betalesern betagelesen hat! Puh, jetzt hat meine Zunge einen Knoten…

Mit drei Herzen und ohne Fee zum Endboss – Warum die Klausurenphase auch nur ein Videospiel ist

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Süß! Luigi, Yoshi und Mario wünschen euch Glück bei euren Klausuren!

Gegen Weihnachten ging es los: Die ersten Tweets und Nachrichten zum aktuellen Lernstatus oder „Was kommt dran?“ und „Wie geht das?“ Fragen. Das ist ja nichts Neues, auch in der Schule gab es immer ein paar Leute, die einem ein schlechtes Gewissen machen, weil man nicht schon einen Monat vor der Klausur angefangen hat zu lernen. In unserem Studiengang sind sie aber gerade durch Twitter sehr viel präsenter, als sie es in der Schule waren. Das konnte man wenigstens noch ein bisschen ignorieren.

Wenn es euch so geht wie mir, dann seid ihr Schieber – und schiebt alles so lange vor euch her, bis die Panik einsetzt und tagelang nur noch gelernt wird. Bisher ging diese Strategie ganz gut auf, aber glücklich macht sie mich nicht wirklich. Denn sie bringt vor allem eins: Stress.

Strategie ist das Stichwort. Jeder hat seine eigene Lernstrategie, die mehr oder weniger gut aufgeht oder eben auch nicht. Manchmal hat man auch einfach keinen Einfluss darauf, ob es funktioniert oder nicht. Denn manchmal sind Lehrer oder Dozenten einfach nur gemein, und nehmen Dinge in die Klausur auf, die eigentlich nicht dran kommen sollten. Zum Glück ist das eher die Ausnahme. Denn ein guter Schnitt bei den Ergebnissen ist ja auch für sie positiv, er bedeutet, dass sie ihre Arbeit gut gemacht haben.

Strategie gibt es aber nicht nur beim Lernen, auch bei Videospielen ist sie nützlich. Im Folgenden werde ich euch nahebringen, warum die Klausurenphase wie ein Videospiel ist.

Vorlesung Nummer 3 durchgearbeitet. Intelligenz +1!

In jedem vernünftigen Videospiel gibt es einen oder mehrere Endgegner. Natürlich kann man sich halbnackt und nur mit einer Fackel bewaffnet auf sie stürzen und auf das beste hoffen, wenn man ein bisschen verrückt ist (das wäre dann so die Strategie meiner Schwester). Doch der normale Gamer macht meistens nur eins: Trainieren. Vielleicht zieht er los lauter kleinere Gegner besiegen, um seine Stats hochzubringen, oder er sammelt die perfekte Ausrüstung und vielleicht noch ein paar Herzteile – kann ja nicht schaden.

Das kann manchmal ganz schön lange dauern und in manchen Fällen auch etwas langweilig werden, zumindest wenn man immer wieder dasselbe machen muss. Zum Beispiel durch die Stille Ebene rennen und zwischen Puddings und Panzern möglichst weit auf dem Sphärobrett voran zu kommen – das wird auf Dauer sehr monoton.

Beim Lernen für die Klausur ist das nicht anders. (Ich musste gerade an Switch Reloaded denken: „An der Pörse ist das nicht anders!“ Ähm. Entschuldigung. Weiter im Text.)

Das Trainieren ist hier das Lernen, die Stats kann man sich wie Balken zu den verschiedenen Fächern vorstellen. Je nachdem wie viel man lernt, oder vielmehr wie viel man versteht, füllt sich der Balken – idealerweise bis 100%, aber wer schafft das schon?

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Hab ich selbstgemacht. Schön, oder?

Wie beim monotonen Training macht auch das Lernen nicht immer Spaß. Okay, lasst uns ehrlich sein: Es macht meistens keinen. Neues zu Lernen ist zwar aufregend, aber sich Stoff ins Gehirn schaufeln zu müssen, ist nicht wirklich mein liebster Zeitvertreib.

Ausrüstung ist auch wichtig, sowohl beim Lernen als auch bei der Klausur. Es ist eher nicht zu empfehlen, das Masterschwert mit zur Klausur zu bringen – das könnte als eine Drohung angesehen werden. Es ist auch ein etwas sperriger Glücksbringer, also lieber zu Hause lassen.

Zur Ausrüstung gehört zum Beispiel Wasser – schließlich müssen die Bedürfnisse im grünen Bereich sein, damit man überhaupt arbeiten kann. Auch Nervennahrung kann nicht schaden! Medizin, wenn man es braucht, sollte ebenfalls auf dem Tisch bereit stehen. Damit man seine Health Points im Griff hat!

Zum Lernen ist der Laptop gerade für unseren Studiengang essentiell, dann vielleicht noch Block und Stift, eventuell Karteikarten, Taschenrechner und so weiter – das ist von Klausur zu Klausur und auch von Person zu Person unterschiedlich. Und glücklicherweise müssen wir keine Zwischengegner besiegen, um die Ausrüstung zu erhalten. Man kann sie meistens im Shop beim Terri Händler kaufen.

Die Strategien – Offense, Defense, Tank, Support

Wie bei Videospielen gibt es beim Lernen verschiedene Strategien, wie bereits anfangs erwähnt. Sie sind mit Spieltypen ganz gut zu vergleichen. Jedenfalls nach meiner Definition 😉 Es folgen die „4 Lerntypen nach Tony“! (Achtung: Klausurrelevant!)

Der Offense Typ hat Mut zur Lücke. Er ist ein ‚normaler‘ Lerner, der sich Stoff anschaut, zusammenfasst und lernt, und das was er lernt sitzt dann meistens auch. Aber wenn ihm etwas zu kompliziert oder zu aufwendig ist, lässt er es ab und zu drauf ankommen. Schließlich kann der Dozent nicht alles in seiner Klausur drannehmen. (Oder so hofft der Offense Typ zumindest.) Seine Methode ist meistens erfolgreich, kann aber auch gründlich schiefgehen, wenn er den Stoff falsch einschätzt.

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Ich weiß nicht, was da grade gespielt wird, aber es ist sicher toll.

Der Defense Typ geht etwas mehr auf Nummer sicher und lernt alles. Da es sich aber um so viel Stoff handelt, wird alles eher oberflächlich behandelt, was für Reproduktionsaufgaben zwar angemessen ist, aber gerade bei Anwendungsaufgaben zu einem großen Problem werden kann. Und für die gibt es meistens die höchste Punktzahl.

Für reine Wissensklausuren ist die Strategie des Defense Typen in Ordnung, doch die sind meist eher selten.

Der Tank Typ kann einfach alles, ohne es groß lernen zu müssen. Ihn hassen alle am meisten, hauptsächlich wegen des Neids, den man verspürt, wenn er wieder eine 1,0 bekommt. Und das ohne groß gelernt zu haben. Ach, es wäre so schön, ein Tank zu sein…

Der Support Typ ist der MVP unter den Lernern, denn er hilft, wo er nur kann. Er ist der Erste, der auf Fragen in der WhatsApp Gruppe antwortet, und sucht auch um ein Uhr morgens noch nach einer Lösung, wenn er die Antwort nicht kennt. Das kann für ihn auch von Vorteil sein, weil er beim Erklären auch selbst etwas lernt. Doch wenn er eigentlich gerade an etwas anderem arbeitet, oder seine eigene Gesundheit beispielsweise durch Schlafmangel riskiert, muss ein Schlussstrich gezogen werden – so nett er auch ist.

Der Endboss – Die Klausur

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Ist das nicht ein Hammer Bild?! Ich liebe es!

Da ist er also nun, der große Tag. Du läufst die lange Treppe hoch zum Tor, benutzt den Masterschlüssel (oder deine Studentenkarte), um es aufzuschließen. Vor dir erstrecken sich endlose Reihen von Stühlen und panisch wuselnde Studierende. Du suchst dir einen Platz möglichst weit hinten, und dann erscheint er: Mit donnernden Schritten, die das Wasser in deiner Flasche zum Schwingen bringen, kommt dein Dozent auf dich zu und händigt dir den Stapel Papier des Bösen aus. Er scheint gigantisch zu sein, unbezwingbar. Aber keine Angst: Du hast ja trainiert!

Die kämpfst dich Stück für Stück durch den Stapel, ein paar Aufgaben packst du mit links, doch dann, PENG! Eine Frage, mit der du nichts anfangen kannst. Sie ist sehr effektiv! Student wurde verwirrt!

Ich rate dir: Ruhig bleiben. Trink einen Schluck. Lies die Frage genau durch. Vielleicht ist sie ja nur anders formuliert. Wenn nicht – dann eben pokern. Weitermachen. Ein Endgegner teilt auch mal Schläge aus – dazu hast du ja genug Herzteile gesammelt.

Also weiter geht’s: Hier einen Schlag austeilen, dort einen einstecken. Bis die Zeit um ist – dann wird ausgewertet.

Im Spiel erfolgt das Ergebnis sofort, entweder der Endgegner liegt am Boden, oder du wurdest geschlagen. Bei der Klausur musst du leider etwas warten, bevor du weißt, ob du sie looten kannst und die Zensur für dein Zeugnis einstecken kannst.

Im Idealfall ist alles gut gelaufen, der Endgegner ist Geschichte, ist abgehakt, der Loot (deine Note) ist dein! Herzlichen Glückwunsch!!

Wenn nicht, heißt es nun zu überdenken, was schief gelaufen ist, und das Training zu optimieren. Denn die Nachschreibeklausur kommt – bestimmt.

Wäre es nicht schön, einen Save Button zu haben? Einfach vor der Klausur speichern und es nochmal versuchen. Obwohl, mehr weiß man dann ja auch nicht. Vielleicht wäre ein Respawn besser. Wie auch immer.

Und die Moral von der Geschicht’?

Ganz ehrlich, wenn ich so lernen würde, wie ich in Videospielen trainiere, wäre keine Klausur jemals ein Problem für mich. Daher sollte ich mir das vielleicht einfach mal vornehmen. Zwischengegner über Zwischengegner besiegen, Herzteile sammeln gehen, einen gesunden Mix der vier Lerntypen finden und mehr mit meinen Leidensgenossen zusammenarbeiten. Denn die vier Lerntypen funktionieren wie im Spiel am besten in der Zusammenarbeit miteinander.

Zum Abschluss, immer dran denken, jeder Endgegner hat eine Schwachstelle. Ihr packt das schon!

Alles Liebe, eure ~Jo ❤️

PS: Wer alle referenzierten Spiele nennen kann, bekommt Bonuspunkte!

Sicherheit vs. Komfort – Die Wahl zur Miss Messenger

WhatsApp, die Nummer Eins

Ca. 2,1 Milliarden Menschen und damit knapp ein Drittel der Weltbevölkerung sind Besitzer eines Smartphones. Würde man sich zufällig einen dieser Nutzer heraussuchen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auf dem Smartphone ein Messenger installiert ist. Mit einer Milliarde monatlich aktiven Nutzern ist WhatsApp derzeit der größte und am meisten genutzte Messenger – es kann also davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem installierten Messenger um eben diesen handelt.

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Woran liegt das eigentlich? Spätestens seit der Übernahme durch Facebook vertrauen viele User dem eigenen Messenger nicht mehr, nutzen ihn jedoch fleißig weiter. In unserer Barcamp Session zu WhatsApp befassten wir uns mit eben dieser Frage. Außerdem untersuchten wir drei Alternativen, die möglicherweise mehr Sicherheit bieten können.

WhatsApp gehört heute quasi zur Standardausrüstung des Smartphones. Schließlich benutzt der gesamte Freundeskreis diesen Messenger. Zu Beginn bot er hauptsächlich eine gute Alternative zur SMS, da er über das Datenvolumen des Handyvertrags genutzt wird, anstatt jede Nachricht einzeln zu berechnen. Er ersetzte also quasi die vorher notwendige SMS-Flatrate. Geldersparnis – ist doch super!

Inzwischen haben viele Smartphones ihre eigenen Messaging Systeme, die über das Internet laufen. Doch WhatsApp hat sich etabliert und wird trotzdem weiter viel genutzt. Nicht zuletzt auch, da die Smartphone Messaging Systeme meist nur intern, also beispielsweise von iPhone zu iPhone nutzbar sind, während WhatsApp auf fast allen gängigen Smartphone-Modellen verfügbar ist.

Dennoch bleibt die Sicherheitsfrage ungeklärt. Zwar besitzt WhatsApp wie alle Messenger in unserem Beispiel eine End-To-End Verschlüsselung. Das bedeutet, nur der Empfänger kann die Nachricht des Absenders lesen – zwischen den beiden „Stationen“ kann keiner mitlesen.

Allerdings hat der Messaging-Dienst sowieso kaum Interesse am Inhalt einer Nachricht. Die wichtigen Daten, die sogenannten Metadaten, werden auf andere Art festgestellt. Metadaten umfassen beispielsweise häufige Standorte oder Kontakte und verraten viel mehr über die Person, als der Inhalt einer Nachricht könnte.

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Was mit diesen Metadaten bei WhatsApp geschieht, ist nicht offen gelegt. Doch damit steht WhatsApp nicht allein da: Metadaten sammeln gehört heute zu fast jedem Messenger und den meisten kostenlosen Angeboten auf dem Smartphone dazu. Frei nach dem Motto, ist es kostenlos, bezahlst du mit deinen Daten.

Telegram, Signal, Threema – Sichere Alternativen?

Eine schnelle Google Suche bringt uns viele Alternativen zum WhatsApp Messenger. Doch wie sicher sind sie, und welche ist die Beste? Während der Vorbereitungsphase der Barcamp Session nutzen wir drei der bekanntesten Alternativen testweise: Telegram, Signal und Threema.

Telegram sieht WhatsApp auf den ersten Blick relativ ähnlich. In seiner Funktionsweise unterscheidet es sich kaum, einzig die Anruffunktion sowie die auf WhatsApp neu eingeführten Videocalls fehlen. Dafür hat es in Punkto Sicherheit mehr zu bieten: Neben der End-To-End Verschlüsselung gibt es die Möglichkeit „selbstzerstörender“ Nachrichten à la Snapchat, die nach einer gewissen Zeit aus dem Chatverlauf verschwinden.

Außerdem können „geheime“ Chats angelegt werden, die keine Spuren auf den Servern hinterlassen und Weiterleitung unterbinden.
Im Gegensatz zu WhatsApp legt Telegram außerdem seinen Quellcode offen, das heißt er ist offen einsehbar und überprüfbar.
Und die Sticker, die von Telegram angeboten werden, machen uns allen sehr viel Spaß 🙂

Signal ist ein relativ überschaubarer Messenger, der weniger Funktionen hat und auch in seinem Aufbau recht einfach ist. Er beschränkt sich auf die wesentlichen Funktionen eines Messengers und wirkt auf den ersten Blick relativ „leer“. Sprachnachrichten sind nicht möglich, und auch Dokumente können über Signal nicht verschickt werden. Dennoch bietet auch Signal mehr Sicherheit; zumindest sich selbstzerstörende Nachrichten sind auch hier möglich, und der Quellcode ist wie bei Telegram offengelegt.

Die vermutlich sicherste Alternative zu WhatsApp bietet Threema. Als einziger Messenger dieser Beispiele ist Threema kostenpflichtig und kostetje nach Betriebssystem zwei bis drei Euro. Bis auf Telefonie und Videocalls bietet Threema dieselben Funktionen wie WhatsApp und ermöglicht außerdem die Erstellung von Abstimmungen und eine Daumen hoch/runter Funktion. Wie Telegram können bei Threema geheime Chats angelegt werden, die mittels Pincode und/oder Fingerabdruck gesichert werden können. Auch hier wird der Quellcode offengelegt.

Threema geht bei der Sicherheit jedoch noch ein Stück weiter: Neben der gängigen End-To-End Verschlüsselung hat sich Threema die Metadaten-Sparsamkeit auf die Fahne geschrieben. Der Messenger bietet seinen Nutzern vollkommene Anonymität und kann sogar ohne Handynummer genutzt werden.

Welcher denn nun?

Die Frage, welcher Messenger nun am besten ist, kann man eigentlich nur für sich selbst entscheiden. Je nachdem worauf man am meisten Wert legt, hat jeder der vorgestellten Messenger seine Vor- und Nachteile.

Die größte Sicherheit bietet Threema, Signal dafür ein sehr klares und strukturiertes System, Telegram kann vor allem auch der Unterhaltung dienen. Unserer Gruppe gefällt Telegram am besten, da es WhatsApp sehr ähnlich ist, jedoch mehr Sicherheit bietet. Und außerdem auch einfach am meisten Spaß macht.

Mir persönlich hat es auch Threema angetan, weil es einen wirklich hohen Grad an Sicherheit und Anonymität bietet, und trotzdem nicht einschränkt. Dass es sogar einen Nachtmodus gibt, finde ich als ewig Migräne-Leidende besonders schön. Die Kosten können natürlich abschreckend wirken, aber denkt immer daran, dass eine kostenlose App nie wirklich kostenlos ist. Einmalige drei Euro ist mir meine Sicherheit schon wert.

Warum bleibt es bei WhatsApp?

In der Barcamp Session waren die Teilnehmer sich relativ einig, dass trotz der vorhandenen Alternativen hauptsächlich und auch in Zukunft WhatsApp benutzt wird. Woran liegt das? Gibt es keine Sicherheitsbedenken? Doch, die gibt es, doch der Wechsel zu anderen Messenger ist nicht so einfach, wie er klingt.

Wie bereits anfangs erwähnt, verzeichnet WhatsApp monatlich eine Milliarde (!) aktive Nutzer. Da kann keine der Alternativen mithalten. Das Phänomen lässt sich im eigenen Freundeskreis beobachten – die Zahl der WhatsApp User überwiegt deutlich.

Lädt man sich also einen neuen Messenger, sind vielleicht ein, zwei Freunde auch angemeldet, eventuell auch gar keiner. So musste ich meine Schwester zum Laden von Threema zwingen, damit ich den Messenger überhaupt testen konnte – die Kontaktliste war leider komplett leer.

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Womit wir auch beim eigentlichen Problem angekommen wären. Allein kann man den Messenger nicht wechseln, das funktioniert nur in der Gruppe. Man muss seine Freunde also „Bekehren“. Hier scheitert es oft einfach an Faulheit und Gewohnheit. Warum sich die Mühe machen, wenn doch alle WhatsApp haben? Und dann gibt es natürlich auch immer die Leute im Freundeskreis, die sich einfach nicht an etwas Neues gewöhnen wollen und von vornherein „Nein Danke!“ sagen.

Wir machten den Anfang eines solchen Wechsels und bildeten eine Onkomm Gruppe in Telegram. Inzwischen sind in dieser auch einige Telegram-Neueinsteiger beigetreten – vielleicht ein Anfang, wir werden sehen. An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass jeder Onkomm Erstie herzlich in diese Gruppe eingeladen ist 🙂

Die Siegerin(nen)

Die Barcamp Session schloss mit einer kleinen Miss-Wahl ab, bei der der beste Messenger gekürt wurde. Unter den vier „Kandidatinnen“ sollte eine Miss Messenger 2016 gekrönt werden, die den Teilnehmern an der Session am besten gefiel – ob aufgrund des Aufbaus, der Sicherheit oder anderer Voraussetzungen. Das Ergebnis war recht überraschend: WhatsApp und Telegram teilten sich das Krönchen.

Warum WhatsApp so viele Stimmen bekam, leuchtet ein. Es bleibt der meistbenutzte Messenger und ist den Teilnehmern auch einfach am besten bekannt. Gewohnheitssache, eben.

Dennoch scheint unsere Session auch viele von Telegram überzeugt zu haben. Das wird sicherlich hauptsächlich daran liegen, dass es unser favorisierter Messenger war und wir ihn daher auch am meisten hervorgehoben haben. Telegram macht aber auch einfach Spaß. Es gibt sogar einen Tony Stark Sticker, extra für mich!

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Persönliches Fazit

Auch ich nutze weiterhin WhatsApp, da es derzeit einfach noch nicht ohne geht. Uni-Gruppen, Freundesgruppen, Arbeit und Verwandtschaft sind alle auf WhatsApp, und solange es keinen kompletten Wechsel gibt, wird sich das auch nicht ändern. Es ist wie früher bei Facebook: Warst du nicht angemeldet, hast du viele wichtige Dinge verpasst.

Als ich 2012 mein Abitur machte, haben wir den Abiball, das Abibuch und alles rund um den Abschluss über Facebook geregelt. Heute organisiert sich vieles über WhatsApp. In Zukunft könnte natürlich eine komplette Neuerung kommen, die wieder alles über den Haufen wirft – das kann man jetzt noch nicht vorhersagen.

Dennoch versuche ich nun verstärkt, auch Telegram zu nutzen und es meinen Freunden und Bekannten weiterzuempfehlen. Unsere Barcamp Gruppe schreibt weiterhin fleißig über Telegram miteinander, und vielleicht können wir in Zukunft noch mehr Leute dazu bewegen, den Messenger auszuprobieren. Ich kann es euch nur wärmstens empfehlen.

Wie seht ihr das? Nutzt ihr ausschließlich WhatsApp, oder habt ihr auch schon andere Messenger ausprobiert? Und würdet ihr jetzt, nach diesem super ausführlichen und total tollen 😉 Blogartikel auch mal Telegram testen? #HintHint

Ich freue mich auf eure Kommentare und Gedanken.

Alles Liebe, eure ~Jo

In 140 Zeichen um die Welt – Twittern für Anfänger

Twitter welcome screen
Krynica Poland – November 03, 2016 . Twitter welcome page on smartphone. Twitter is one of the most popular social media app on the world.

Twitter ist nicht Facebook. Schon allein dieser Fakt wirkt für viele abschreckend – was soll man schon mit 140 Zeichen groß anfangen?

Doch genau in seiner Unterschiedlichkeit zu den meisten sozialen Netzwerken liegt Twitters große Stärke. Ein perfekter Tweet ist auf den Punkt und benötigt keine ausschweifende Erklärung, er kann mit Link und Foto versehen werden und mit zwei bis drei aussagekräftigen Hashtags in die Welt hinaus geschickt werden. Damit ist er öffentlich für jedermann einsehbar.

Twitter ist in seiner Funktionsweise eigentlich kein soziales Netzwerk. Es geht nicht zwingend darum, sich mit Freunden zu vernetzen und private Gespräche zu führen. Eigentlich handelt es sich bei Twitter um eine Informationsplattform, auf der sich Neuigkeiten so rasend schnell verbreiten, dass sie oft selbst den Online-Nachrichtenportalen voraus sind.

Und das trotz relativ geringer Nutzerzahlen: Mit 317 Millionen monatlich aktiven Nutzern kann Twitter mit Facebook, das stolze 1,7 Milliarden monatlich aktive Nutzer vorweist, eigentlich nicht mithalten (Stand: Q3/2016). Dennoch wird Twitter oft im selben Atemzug mit Facebook genannt und spielt besonders in der modernen Berichterstattung eine immer größere Rolle.

Das liegt unter anderem an Twitters genereller Öffentlichkeit. Tweets können von jedem gelesen werden, selbst wenn kein eigenes Nutzerkonto vorhanden ist. Dadurch entsteht das Problem der unsicheren Privatsphäre gar nicht erst: Der Nutzer weiß, alles was er schreibt ist auch öffentlich zugänglich, und trägt damit selbst die Verantwortung, was er der Welt mitteilen möchte und was nicht.

Zudem beschränken sich Tweets auf 140 Zeichen, was im Internet sehr von Vorteil sein kann, da der Durchschnittsnutzer online eher lesefaul ist. Mit einem einfachen Klick lässt sich ein Tweet teilen, so können sich Informationen und Neuigkeiten enorm schnell verbreiten.

Daher möchte ich in diesem Blogeintrag die Vorteile der Führung eines Twitter Accounts darstellen und als „erfahrene“ Twitterin ein paar Tipps hervorkramen, die vielleicht dem ein oder anderen Neustarter behilflich sein könnten. Gerne können wir uns im Anschluss in den Kommentaren über Erfahrungen und nicht genannte Tipps und Tricks austauschen – ich freue mich auf euch!

Was bringt mir Twitter?

Welchen Nutzen Twitter hat, kann von vielen Seiten beleuchtet werden – die Hauptgruppen sind hier sicherlich Organisationen, Journalisten und Privat-Twitterer.

Der private Twitterer folgt Accounts, die für ihn von persönlichem Interesse sind. Dadurch entsteht eine individuelle Timeline aus frei gewähltem Content, die chronologisch erfolgt und so ganz ohne einen Algorithmus auskommt (Zumindest wenn man bei dem ursprünglichen Gedanken Twitters bleibt und das „Beste Tweets zuerst“ Feature ignoriert, aber das nur am Rande).

Man bastelt sich also quasi einen eigenen Newsletter mit Neuigkeiten, Informationen und Gedanken verschiedener Organisationen und Persönlichkeiten. Das vereinfacht es, „Up-To-Date“ zu bleiben und in Echtzeit das Neueste von Neuen zu erfahren, oft sogar noch bevor die Push-Mitteilung von SPIEGEL Online eintrifft.

Auch aus dem Leben der eigenen Freunde erfährt man so schnell, was gerade so bei ihnen los ist, und wenn es nur um eine heruntergefallene Tasse oder ein endlich aufgeräumtes Zimmer handelt.

Als Organisation bietet Twitter ein ideales Marketing-Instrument: Kundenservice über die Plattform kommt bei den Kunden extrem gut an, besonders wenn er aktiv unterwegs ist und beispielsweise auf Lob und auf genervte Tweets unter dem eigenen Hashtag reagiert. Wenn das Unternehmen selbstständig auf den Kunden zukommt, um ihm behilflich zu sein, kann das für den Betroffenen einen viel positiveren Eindruck hinterlassen, als wenn der Kunde selbstständig den Weg über eine Telefon-Hotline gehen muss. Abgesehen davon, dass dies in vielen Fällen gar nicht erst unternommen wird.

Social media app icons on a smart phone
Krynica Poland – November 03, 2016 . Popular social media app isons: Twitter, LinkedIn, Facebook and other on smart phone screen close up.

Aber auch wenn die Organisation keinen Support, sondern Inhalte liefert, kann Twitter von großem Vorteil sein. Denn ein erfolgreiches Firmenprofil, das spannende Berichte und Neuigkeiten liefert, kann durchaus viele Follower anlocken. Und eine Person, die freiwillig aus persönlichem Interesse den Button anklickt und dem Unternehmen damit folgt, ist auch ein potentieller Kunde.

Natürlich funktioniert das nur, wenn der Account nicht aus reiner Werbung besteht – die bekommen wir schließlich auch ungefragt oft genug. Wichtig ist, sich selbst so interessant und spannend darzustellen, dass die Follower gerne Neues von der Organisation lesen möchten.

Journalisten bietet Twitter nicht nur eine Plattform zur Verlinkung der eigenen Artikel, sondern auch einen enormen Pool an Inhalten und die Möglichkeit zur Recherche. Auf Twitter finden sich schnell Augenzeugenberichte, Live-Tweets von Veranstaltungen und Demonstrationen, Erfahrungsberichte und Kritiken und vieles mehr. Durch das Durchforsten und Sammeln dieser Art Tweets kann oft eine gewisse Grundstimmung festgestellt werden, die in einem Artikel zusammengefasst werden kann.

Auch die Neuigkeiten verschiedener Organisationen bringen oft einen Ansporn, journalistisch tätig zu werden. Nicht selten kann ein guter, meist auch lustiger Tweet einer Organisation sehr viel Aufmerksamkeit durch die Presse bringen. Das kann natürlich auch nach hinten losgehen, was allerdings bei jeglicher Veröffentlichung im Internet passieren kann.

Die ersten Schritte – Aller Anfang…

Der Twitter Account ist also erstellt, ein passender Avatar und Header gewählt, eine Top Bio ist auch bereits geschrieben. Doch was nun?

Bevor man loszieht und hunderten von Accounts folgt, ist es sinnvoll, ein paar Tweets zu verfassen. Darin kann man sich und sein Vorhaben ein bisschen erläutern – wer bin ich eigentlich, was mache ich hier auf Twitter, was kann man in Zukunft von mir erwarten. Der Grund ist einfach: Twitterer folgen keinen leeren Accounts, es sei denn, sie sind mit der Person bekannt, und das ist oft nur bei einer Handvoll Personen der Fall.

Wenn also bereits ein paar Tweets vorhanden sind, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man mir auch zurück folgt. Zumindest, wenn ein ähnliches Interesse besteht (und wir nicht gerade von Robert Downey Jr. ausgehen – auf den Follow warte ich leider immer noch vergebens!).

Wer neu auf Twitter ist, wird sich anfangs etwas schwer tun, Ideen für Tweets zu finden. Ich halte es da relativ einfach – nicht zu viel nachdenken. Twitter ist nicht voll von qualitativ hochwertigen Tweets, die gut durchdacht und stundenlang vorbereitet wurden. Das ist nicht der Sinn hinter dieser Plattform.

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Tweets werden eher aus dem Moment heraus geschrieben, wenn etwas Interessantes oder Lustiges passiert ist, oder wenn man einfach etwas erzählen oder loswerden möchte. „Hab grade meine Bahn verpasst!“ oder „Vor dem Rewe saß heute der süßeste Hund der Welt!“ sind keine ungewöhnlichen Tweets. Manchmal werden auch einfach nur Bilder des Moments gepostet, oder eine Gif, die zur Stimmung passt. Twitter ist wie eine große Deponie für alles, was einem so durch den Kopf geht (okay, vielleicht nicht alles, TMI!).

Bei Unternehmen sollte es eigentlich genau so funktionieren, doch hier ist natürlich etwas mehr Umsicht gefragt. Man muss schließlich der Unternehmensphilosophie treu bleiben. Wie viele Freiheiten es hier gibt, kann nur intern festgelegt werden.

Natürlich gilt trotz aller Freiheit, den gesunden Menschenverstand zu benutzen. Es gibt Themen, die einfach unangebracht, verletzend oder gar rechtswidrig sind. Ich gehe allerdings davon aus, dass ihr beim Umgang mit dem Internet etwas Routine habt und keine, um es mal nett auszudrücken, „Trolls“ seid.

Tipps und Tricks

Jetzt habt ihr also euren Account und schreibt tolle Tweets rein aus dem Bauch heraus. Sind wir hier also schon fertig? Nun, genau genommen ja – doch ich möchte euch noch ein paar Dinge mitgeben, die mir während meiner vielen Jahre auf Twitter aufgefallen sind und vielleicht weiterhelfen können. Mir persönlich lag bisher nicht viel daran, tausende von Followern zu erreichen, aber vielleicht ändert sich das ja noch. Und vielleicht möchtet ihr das ja – dann hoffe ich, kann ich euch hier ein bisschen weiterhelfen.

Einer der wichtigsten Faktoren auf Twitter ist der Humor. Humor, oft trocken und ironisch, der die Leute zum Schmunzeln bringt und sie dazu bewegt, den Retweet Button zu benutzen. Selbst bei „seriösen“ Accounts, die zu Marken und Unternehmen gehören, wird eine gewisse Portion Spaß sehr gerne gesehen und kommt sehr viel besser an, als eine Standardantwort.

Dazu gehört generell Persönlichkeit. Es gibt wenig erfolgreiche Twitterer, die wie ein Roboter reine, emotionslose Informationen beispielsweise über Verlinkungen verbreiten. Selbst Journalisten sehen davon meist ab und packen mehr von sich selbst, ihrer eigenen Persönlichkeit in ihre Tweets. Denn einem Account wird eher gefolgt, wenn man ihm anmerkt, das dahinter ein „echter“ Mensch steckt. Humor kann dabei eine große Hilfe sein.

Natürlich gibt es hier Ausnahmen, doch in der Regel herrscht auf Twitter eine ungezwungene Atmosphäre, auf der jeder sich mit jedem auf Augenhöhe auseinandersetzen kann.

Eine weitere Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu erreichen, bieten Hashtags. Viele Twitterer verfolgen Hashtags, an denen sie persönlich interessiert sind, um so Gleichgesinnte zu finden oder einfach um Neuigkeiten und Erfahrungen zu einem Thema zu erhalten. Ein passend genutzter Hashtag kann zu Gesprächen, Likes und Retweets führen und im Idealfall auch Follower bringen.

Allerdings muss man hier ein wenig aufpassen und nicht zu viele Hashtags benutzen, da generell nur 140 Zeichen zur Verfügung stehen und der Tweet schnell überladen wirken kann. Ein bis zwei Hashtags reichen meist aus, und diese sollten auch nicht gerade 50 Zeichen lang sein. Dafür braucht man einfach ein Gefühl, dass durch Übung aber leicht erreichbar ist. Und zu vielen Bereichen wie Serien oder Sendungen, Veranstaltungen oder Kampagnen sind meist bereits Hashtags vorhanden, die einfach genutzt werden können und sollten.

Wer es wirklich Ernst meint und möglichst viele Follower haben möchte, für den gelten insbesondere zwei Hauptkriterien: Beständigkeit und Regelmäßigkeit.

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Beständigkeit bezieht sich auf den Content, mit dem sich der Account befasst. Hier ist es wichtig, sich für eine Linie bzw. ein Thema zu entscheiden. Du möchtest beispielsweise über Videospiele schreiben? Dann wechsle nicht zwischendurch plötzlich zu einem Beauty Thema – die Gefahr besteht hier, dass du Follower verlierst. Schließlich folgen sie dir für deine Tweets zum neuen Zelda, nicht für Tipps für den perfekten Kussmund.

Natürlich kann man hier abwägen, denn auf einem relativ persönlichen Account kann zwischendurch auch mal über etwas Anderes getweetet werden, solange es die Follower nicht abschreckt.

Die Regelmäßigkeit ist fast (fast!) noch wichtiger als die Beständigkeit. Kein Twitterer folgt einem Account, der seit Monaten nicht mehr aktiv war. Ein solcher Account wird als „tot“ gesehen.

Es gibt keine genaue Richtlinie, wie oft am Tag oder in der Woche getweetet werden sollte, denn das ist stark thematisch und von der Erwartung der Follower abhängig. Bei aktuellen Themen wie zum Beispiel News zu Filmen und Serien werden sicherlich mehrmals am Tag verschiedene Tweets verfasst. Ein Beauty-Guru braucht vielleicht nur ein paar Mal in der Woche updaten.

Was allerdings fest steht, ist dass ein Monat Inaktivität auf Twitter bereits sehr lang ist. Es handelt sich schließlich um ein Echtzeit-Medium.

Ein kurzer, abschließender Punkt noch: Das Äußere. Ja, natürlich zählen hauptsächlich die inneren Werte, also die Tweets, doch auch das Äußere des Accounts ist wichtiger. Es gibt wenig, was auf Twitter so unbeliebt ist, wie die Eier-Accounts – also Accounts ohne Avatar. Da der Avatar meist relativ klein angezeigt wird, sollte hier ein Bild gewählt werden, das auch bei 50×50 Pixel noch gut erkennbar ist.

Der Header wird auf Twitter unterschiedlich genutzt, manchmal als reine Dekoration, stellt aber oft auch eine Leidenschaft oder eine generelle Information über den Twitterer dar. Natürlich kann man hier einfach ein Landschaftsbild benutzen, doch das ist relativ austauschbar und nicht unbedingt zu empfehlen, da es nicht viel Aussage hat. Besser ist ein passendes Bild zum Thema des Accounts oder zu einem Hobby des Twitterers, vielleicht auch etwas Persönliches wie das eigene Haustier oder eine Szene aus dem Lieblingsfilm. Das kann sehr sympathisch wirken und auch viel vermitteln.

Wem das zu Privat ist, der kann auch mit Standardbildern arbeiten, die aber zumindest im weitesten Sinne mit der Person zu tun haben. Ein schönes Bild eines Notizbuches für Autoren oder Journalisten beispielsweise, oder eine Gitarre für einen Musiker. So wird schnell erkenntlich, mit welcher Art Mensch man es gerade zu tun hat.

Unternehmen können den Header benutzen, um das Team hinter dem Account vorzustellen oder um wie die anderen Twitterer darzustellen, um welche Art Unternehmen es sich handelt. Oft werden die Kürzel der Verantwortlichen im Header untergebracht.

Und jetzt?

Natürlich gibt es keinerlei Garantie, dass man auf Twitter bekannt wird und viele Follower bekommt. Manchmal muss man einfach Glück haben, zum Beispiel von den richtigen Leuten retweetet werden. Aber Twitter kann auch im kleinen Rahmen Spaß machen. Auf meinem privaten Account habe ich gerade etwas mehr als 100 Follower, von denen ich vielleicht mit 10 in regelmäßigem Kontakt stehe, aber gerader dieser Kontakt ist mir wichtig und macht mir Spaß. Wir teilen unsere Gedanken miteinander, und manchmal sind sie komplett irrelevant und unspektakulär, aber es macht uns einfach Freude.

Und jetzt bin ich gespannt auf euch: Viele hier haben mit Beginn des Studiums das erste Mal Twitter benutzt. Wie kommt ihr zurecht? Gefällt es euch, oder seid ihr noch immer skeptisch? Gibt es noch mehr außer mir, die bereits Erfahrung mit Twitter haben und weitere Tipps geben können?

Ich hoffe, dieser Post bringt euch weiter – wenn nicht ist das auch okay, ich hatte zumindest Spaß beim Schreiben 🙂

Das war’s dann auch wieder für heute!

Alles Liebe, eure ~Jo

Warum eigentlich Onkomm? – Ein Erklärungsversuch

Ich war schon immer fasziniert davon, wie kleine Entscheidungen so große Auswirkungen auf unser Leben haben können. Manche dieser Entscheidungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Lebensjahre – hätte ich diese Person nicht kennengelernt, hätte ich ein bestimmtes Interesse vielleicht niemals entdeckt. Ohne dieses Interesse wäre ich vielleicht niemals in meinem Beruf gelandet.

Es ist schwer zu sagen, wo genau mein persönlicher Weg begonnen hat. Manchmal treffen wir Entscheidungen, ohne uns darüber wirklich im Klaren zu sein. Oder aber wir können einfach noch nicht ahnen, was für Auswirkungen sie haben werden.

Im Folgenden möchte ich euch dennoch erzählen, welche größeren Entscheidungen mich zu meinem jetzigen Studiengang gebracht haben. Denn dieser Weg war alles andere als geradlinig und mag euch an manchen Stellen etwas seltsam vorkommen. Das liegt hauptsächlich an einem Wechsel meiner Prioritäten.

Ich starte meine Reise auf dem Gymnasium, und zwar bei der Wahl meiner Leistungskurse.

Chemie? Warum zum Teufel Chemie?!

Einer meiner beiden Leistungskurse stand von Anfang an fest. Englisch war schon immer eines meiner liebsten Fächer, da mir die Sprache gefiel und ich ein gewisses Talent dafür an den Tag legte.

Nun galt es allerdings, einen zweiten Leistungskurs zu wählen, und das gestaltete sich als äußerst schwierig. Natürlich gab es Vorgaben – mindestens eine Naturwissenschaft, Mathematik oder eine Fremdsprache. Das Problem lag nicht etwa darin, dass mir keines dieser Fächer lag. Ich hatte eher das Problem, dass ich mich nicht entscheiden konnte.

Sowohl Mathematik als auch Naturwissenschaften und Fremdsprachen interessierten mich schon immer. Auch wenn manche Themen mir nicht lagen, gehörten Mathe, Chemie und Biologie zu meinen liebsten Fächern. Doch hatte ich auch das Zeug dazu, sie als Leistungskurs zu absolvieren?

Ich kam zu dem Schluss, dass mich sowohl der Biologie- als auch der Chemie-Leistungskurs reizten, in gleichem Maße, mit etwa gleichen Einstiegsnoten. Am Ende entschied ich mich nicht rational aufgrund von größerem Interesse an einem der Fächer, sondern eher auf emotionaler Ebene. Ich erfuhr, dass die Lehrerin, die von Anfang an meine Liebe zur Chemie geweckt hat, den Leistungskurs leiten würde. Damit war die Entscheidung getroffen.

Der Leistungskurs war eine sehr gute Wahl, wir hatten viel Spaß zusammen, viele spannende Experimente und Versuche in großen und kleineren Gruppen. Chemie machte mir Spaß, und so dachte ich nun auch, dass sie mich auf meinem weiteren Lebensweg begleiten würde.

Um ehrlich zu sein sah ich mich selbst nie als eine Laborantin oder in der Pharmazie, denn das würde sich nicht mit meinem anderen Interesse vereinbaren, dem Schreiben. Schreiben von Texten aller Art, fiktional oder auch nicht. Ich sah mich eher bei einem wissenschaftlichen Magazin – genau ausgearbeitet habe ich diesen Traum nie.

Jedenfalls begann ich nach dem Abitur in Mainz ein Studium der Chemie. Hier wurde ich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Es war, als hätte ich nichts gelernt, als wüsste ich gar nichts über Chemie. Schon in der ersten Woche war mein Block vollgeschrieben mit Notizen und es dauerte nicht lange, bis ich nicht mehr mitkam.

Es folgte eine Zeit, in der ich sehr mit mir haderte. Das war schließlich der Plan, meine Zukunft. Aber ich war so unfassbar unglücklich mit meiner Wahl, dass ich nicht nur die Motivation verlor, sondern auch in ein tiefes Loch fiel. Es ist schwer festzustellen, dass das, was man sich für seine Zukunft ausgesucht hat, nicht funktioniert. Viele Leute in meiner Bekanntschaft ermutigten mich, wenigstens zwei, drei Semester mitzumachen. Schließlich sei das erste Semester oft so schwer gestaltet, damit schnell viele Studenten aussortiert würden.

Doch dieses Mal hörte ich nicht darauf, was alle anderen sagten, sondern nur auf mein Bauchgefühl. Ich wusste, dass das nicht für mich vorgesehen war. Ich wollte nicht weiter etwas machen, bei dem ich mich so unwohl fühlte. Es kam zu einem Wechsel meiner Prioritäten: Persönliches Wohlsein über die schnelle Karriere. Also brach ich das Studium ab.

Wenn die erste Wahl die Falsche war

Was tut man, wenn der einzige Weg, den man im Sinn hatte, nicht funktioniert? Ich jedenfalls wusste es nicht, ich hatte nicht die geringste Ahnung, in welche Richtung es nun gehen sollte. Eine Sache wusste ich jedoch, ich wollte mich nicht direkt in ein weiteres Studium stürzen. Ich war das Theoretische leid.

Bei der Agentur für Arbeit schilderte ich einer Berufsberaterin meine momentane Situation und sie schlug mir vor, eine Ausbildung zu machen. Wir diskutierten meine Interessen und besten Schulfächer, meine Liebe zur Kreativität, zum Schreiben, zu Medien und dem Internet. Daraufhin schlug sie mir einige Ausbildungswege vor, darunter auch die Ausbildung zur Medienkauffrau, ehemalig Verlagskauffrau genannt. Die Beschreibung dieser Ausbildung gefiel mir sehr gut, also schickte ich einige Bewerbungen raus.

Nach einigen Bewerbungsgesprächen landete ich schließlich bei einem Verlag für Fachzeitschriften. In etwas unter zwei Jahren erlangte ich meinen Abschluss zur Medienkauffrau und merkte schnell, dass ich hier am richtigen Ort gelandet war. Berufliche Erfahrungen zu sammeln ist für jeden Karriereweg wichtig, und ich lernte in meiner Ausbildung nicht nur Inhalte, sondern auch Verhaltensweisen im Beruf und effiziente, schnelle Problemlösung.

Das Unternehmen gefiel mir sogar so gut, dass ich nach meiner Ausbildung gerne weiter dort gearbeitet hätte, doch leider war zum Zeitpunkt meines Abschlusses kein Arbeitsplatz verfügbar. Doch man unterstützte mich sehr bei meinem weiteren Lebensweg. Ich suchte mir erneut einen Studienplatz, diesmal in Wiesbaden. Dort gibt es einen Studiengang namens Media Conception & Production, der an die Ausbildung von Mediengestaltern und Medienkaufleuten anschließt und nur vier Semester lang ist. Mein Ausbildungsunternehmen bot mir eine Aushilfsstelle in der Personalabteilung zur Überbrückung der Zeit bis zum ersten Semester an, was ich gerne annahm.

Studium, die Zweite

Der Studiengang MC&P in Wiesbaden ist für Mediengestalter ein idealer Anschluss an die Ausbildung, besonders im Bereich Bild und Ton. Leider fand ich mich als Medienkauffrau nicht wirklich schnell zurecht und hatte einige Probleme, den Anschluss zu finden.

Ich legte ordentliche Prüfungen ab und schaffte auch das erste, eher theoretische Semester. Doch im zweiten Semester, das hauptsächlich praktisch ausgelegt war, musste ich feststellen, dass ein Semester Grundlagen bei diesem Studiengang für mich als Medienkauffrau nicht ausreichend waren.

Noch während der Projektarbeit merkte ich, dass ich mit meinem Grundwissen kaum über die Runden gekommen wäre. Es galt, einen Kurzfilm zu drehen, dazu einen Teaser und ein Making Of. Innerhalb der Gruppe konnte man vieles lernen und zusammen arbeiten, doch hatte ich am Ende des Semesters nicht das Gefühl, dass ich nach diesem Studium wirkliches Fachwissen erlangt haben würde. Vor allem, weil im dritten Semester ein Pflicht-Auslandssemester anstand, für das ich mich mit meinen Vorkenntnissen leider überhaupt nicht gewappnet fühlte.

Also musste ich mich, wenn auch schweren Herzens, erneut nach etwas Neuem umschauen.

Über eine Studiengang-Bewertungswebseite entdeckte ich den Studiengang Onlinekommunikation. Die Beschreibung und auch die Auswahl an Modulen klang nach meinem absoluten Traumstudiengang – Social Media, Blogging, Multimedia, PR, Online-Marketing… Kurz gesagt, viele Dinge, die ich in meiner Freizeit bereits mit großer Leidenschaft betrieb oder verfolgte. Außerdem vieles, das mir auch in der Ausbildung bereits sehr gefallen hatte. Heute wünschte ich, ich hätte dieses Fach bereits direkt nach meiner Ausbildung gefunden.

Trotzdem bereue ich die letzten beiden Semester in Wiesbaden nicht. Besonders im ersten Semester erlangte ich einen interessanten Einblick in die Film- und Fernsehbranche, und einiges aus diesem Studiengang wird mir sicherlich auch in Zukunft weiterhelfen. Etwas Neues zu lernen kann nicht schädlich sein, auch wenn es nicht der Weg ist, den man schlussendlich einschlägt. Ich glaube, nun ich bin endlich auf dem richtigen Weg.

Traumstudium Onlinekommunikation

Aber warum sehe ich den Studiengang Onlinekommunikation eigentlich als mein Traumstudium?

Wie ich vorhin bereits kurz angeschnitten habe, gehört zu meinen liebsten Interessen das Schreiben. Dazu gehören Geschichten, Gedichte, Blogs und Artikel. Bereits in der Schule war ich Mitgründerin der Schulzeitung und war selten ohne Notizbuch und Stift zu sehen. In meinem Abibuch häufte sich in der Kommentarbox die Aussage „Zukünftige Buchautorin“ – diesen Traum habe ich übrigens immer noch.

Vor vielen Jahren entdeckte ich dann außerdem Rollenspiele. Dabei wird mit einer oder mehreren Personen gemeinsam eine Geschichte entwickelt, bei der jeder einen oder mehrere Charaktere spielt beziehungsweise schreibt. Während meiner vielen Jahre des Schreibens auf diese Art und Weise konnte ich damit meine Fähigkeiten üben und weiter ausbauen, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch.

Einen wichtigen Teil in meinem Leben nimmt außerdem Twitter ein, da ich darüber den Kontakt zu vielen Freunden halte und mein Leben mit ihnen teile, obwohl wir uns nicht jeden Tag sehen können. Und auch das Rollenspielen funktioniert über Twitter auf eine sehr einzigartige Weise, doch darauf gehe ich jetzt noch nicht näher ein. Bleibt gespannt –  vielleicht gibt es dazu irgendwann einen Beitrag…

Ich besitze längst nicht in allen Social Media Angeboten einen Account, doch Twitter, Facebook, Instagram und Tumblr sind Dienste, die ich oft und gerne nutze. Auch Blogging und Webseiten inhaltlich gestalten gehörten schon vor meiner Ausbildung zu meinen Leidenschaften.

Daher hatte ich beim Lesen der Beschreibung des Studiengangs Onlinekommunikation das Gefühl, als hätte ich endlich meinen Weg gefunden. Die Fächer und Module klangen alle sehr ansprechend, lagen genau in meinem Interessengebiet. Ich wusste schon jetzt, bekäme ich eine Absage, würde ich es lieber im nächsten Jahr nochmal versuchen, als irgendetwas anderes anzufangen.

Zum Glück wurde ich jedoch angenommen und ich darf mich heute selbst Onkomm-Studentin nennen.

War Onkomm die richtige Entscheidung?

Natürlich kann ich nach drei Wochen noch nicht wirklich eine verlässliche Bewertung des Studiengangs abgeben. Doch es gibt einen großen Unterschied zu meinen ersten beiden Studiengängen – ich fühle mich nicht fehl am Platz. Ich habe nicht den Eindruck, keine Ahnung von gar nichts zu haben. Im Gegenteil: Endlich geht es mal um Themen, die mich persönlich auch interessieren, die ich gerne lernen möchte.

Ich hoffe sehr, dass ich dieses Mal nicht enttäuscht sein werde. Der Studiengang wirkt sehr vielsprechend, ist sehr viel besser organisiert, als mein letztes Studium. Ich habe bereits einige Freunde bei meinen Kommilitonen gefunden, mit denen das Studium garantiert sehr viel Spaß machen wird. Ich bin sehr gespannt, was die nächsten Wochen und Monate auf mich zukommt.

Falls ihr bis hierher durchgehalten habt, vielen Dank für’s Lesen. Ihr seid super. Ich wünsche euch einen schönen Tag!

Alles Liebe, eure ~Jo ❤️