Test, Test, 1, 2, 3 – Ist das Ding an?!
Ich bin hier, um den Staub abzuklopfen und das Leben zurück in diesen Blog zu bringen! Ein frisches Design hat er schon bekommen, aber die Inhalte fehlen noch. Das nehm ich mir ja ständig vor, aber dann passierte doch nichts – bis jetzt!
Was ist in der Zwischenzeit passiert? Nun, ich bin ein paar Semester weiter und inzwischen im Praktikum angelangt. Seitdem sind zweieinhalb Monate vergangen, die sich inzwischen eher schon wie ein Jahr anfühlen – und das nicht im negative Sinne. Daher geht es bei mir heute um das Praxissemester.
Bewerbungen, Bewerbungen, Bewerbungen…
Kennt ihr das, wenn ihr gleichzeitig Panik schiebt und trotzdem weiter prokrastiniert? So war das in meiner Bewerbungsphase. Um mich herum erzählten bereits eifrige Kommilitonen von ihren gefühlt 100 Bewerbungen, während ich noch nicht mal eine geschrieben habe. Das ist einfach schwierig, wenn in der Zeit so viel gleichzeitig ansteht – sowohl privat als auch studientechnisch.
Irgendwann wurde die Panik jedoch so groß, dass ich endlich die ersten Bewerbungen abschickte. Ich schreibe das absichtlich so ehrlich, weil ich genau weiß, dass viele Leute unter der sogenannten ‘Aufschieberitis’ leiden. Lasst euch nicht zu viel Zeit – es hat bei mir im Endeffekt bis knapp fünf Monate vor Praktikumsbeginn gedauert, bis ich meinen Praktikumsplatz sicher hatte, und wenn dann doch noch eine Absage kommt, wird es wirklich schwierig. Außerdem macht es euch unnötig Stress in einem sowieso sehr stressigen Semester.
Leider war der Rücklauf enttäuschend – nicht, weil ich viele Absagen bekam, sondern weil viele Agenturen sich überhaupt nicht meldeten, nicht mal eine Eingangsbestätigung rausschickten, oder eine Notiz, dass sie momentan nicht suchen. Eine Agentur hat jedoch Interesse gezeigt, mich zunächst am Telefon und dann persönlich interviewt. Hier merkte ich direkt, das find ich klasse, das will ich machen, hier fühle ich mich wohl. Daher schrieb ich auch vorerst keine weiteren Bewerbungen mehr – eine etwas riskante Vorgehensweise und vielleicht nicht unbedingt weiterzuempfehlen, sei hier nebenbei angemerkt!
Als bei meiner Traumstelle zunächst eine Absage kam, war das sehr hart. Da ist es hilfreich, gute Freunde an deiner Seite zu haben, die dir über den ersten Schock hinweg helfen. Die schlechte Nachricht wandelte sich jedoch schnell wieder in eine positive, denn mir wurde ein Platz in einer alternativen Abteilung angeboten, die auch noch perfekt zu unserem Studium und meinen persönlichen Interessen passt. Abgesehen davon ist es ein tolles Gefühl, wenn ein Betrieb sich solche Mühe gibt, dich doch noch einstellen zu können.
Obwohl zwischen Vertragsunterzeichnung und Praktikumsbeginn einige Monate lagen, verging die Zeit doch wie im Flug. Plötzlich war der September da und es ging los. Ich wurde sehr herzlich empfangen und aufgenommen, war von Anfang an Teil des Teams und hatte einen schnellen Einstieg. Ich hatte direkt das Gefühl, dass meine Arbeitskraft geschätzt wird und meine Anwesenheit definitiv erwünscht ist. Das ist nicht selbstverständlich, da habe ich schon ganz andere Horror-Geschichten gehört.
Inzwischen finde ich mich gut zurecht und fühle mich wirklich zugehörig. Die Zeit vergeht schnell und dennoch fühlt es sich so an, als würde ich schon so viel länger hier arbeiten. Ich habe die unterschiedlichsten Aufgaben bekommen und mich bisher noch bei keiner gelangweilt. Außerdem ist die Atmosphäre ungezwungen, es wird sehr viel gelacht – auch beim Team Abend in einem Escape Room durfte ich dabei sein, was sehr viel Spaß gemacht hat. Kaffee habe ich auch schon eine Menge konsumiert… 😉
Meine Learnings bis jetzt – wer hätte das gedacht?
Das Praxissemester dient ja hauptsächlich dazu, Gelerntes anzuwenden, Neues dazuzulernen, das reale Arbeitsleben kennenzulernen und natürlich auch Kontakte zu knüpfen. Dabei sind mir einige Dinge aufgefallen, die ich während meinem (theoretischen) Studium so nicht erwartet hätte. Darauf gehe ich nun im Folgenden näher ein:
Ich kann mehr, als ich mir bewusst bin
Immer wieder, wenn es um bestimmte Themenbereiche, Aufgaben oder bspw. die Einarbeitung in Tools ging, stellte ich fest, das hab ich schon mal gesehen, schon mal genau so gemacht – das kann ich! Ich war mir nicht bewusst, wie viel ich in den letzten Jahren wirklich gelernt habe, wie gut ich viele Dinge kann. Auch Lerninhalte aus meiner Ausbildung und zwei Semestern in einem eher Design-lastigen Studiengang finden bei mir immer wieder Anwendung. Meine Ausbildung generell scheint viele Bereiche abzudecken, die mich zusammen genommen in meinem bisherigen beruflichen Werdegang sehr kompetent machen. Wenn dein Kenntnisstand deine Kollegen dann auch noch positiv überrascht, ist das ein richtiger Ego-Boost, besonders wenn man sonst eher mit Selbstzweifeln kämpft.
Das Studium ist stark praxisorientiert
Das ist vermutlich keine große Überraschung, schließlich zeichnet sich Onkomm durch seine Praxisnähe und enge Zusammenarbeit mit der Branche aus. Aber erst jetzt im Praxissemester wird mir klar, dass wir wirklich viel lernen, das auch in der Realität genau so angewendet wird. Ich war in Brainstormings involviert, die sich Methoden bedienten, die ich aus dem Studium kenne. Ich arbeite oft mit Sistrix und WordPress, was ich beides während dem Studium schon ausprobiert und näher kennengelernt habe. Auch spannend finde ich die Organisation der internen Kommunikation, da das Thema unserer letzten Lernagentur war. Es ist sehr gut zu wissen, dass wir tatsächlich sehr praxisnah ausgebildet werden, denn so fühle ich mich wirklich auf das Berufsleben vorbereitet. Und ich weiß, dass ich nicht wie viele andere Studenten enden werde, für die die Umstellung von Studium zu Beruf sehr schwierig ist.
Die Antwort auf die Frage “Agentur, ja oder nein?”
Noch vor ein paar Monaten hätte die Antwort noch eher Nein geheißen. Man hört über Agenturen oft viel Negatives, was mich immer sehr abgeschreckt hat. Wo genau es mich später mal hinzieht, kann ich jetzt natürlich noch nicht sagen, doch seit ich hier arbeite, schließe ich die Agentur nicht mehr von vorneherein aus. Das war mir auch wichtig, herauszufinden, da ich zwar bereits Einblicke in die unternehmerische Seite hatte, das Agenturleben aber noch nicht wirklich kannte. So fällt mir die spätere Entscheidung sicherlich leichter. Natürlich sind die Agenturen auch sehr verschieden, daher bezieht sich meine Einschätzung eher darauf, dass ich mir in genau dieser vorstellen könnte, auch in Zukunft zu arbeiten.
Was ich euch mit auf den Weg geben möchte!
Im folgenden Teil fasse ich euch jetzt noch einige Empfehlungen meinerseits für das Praxissemester zusammen, in der Hoffnung, dass sie euch weiterhelfen. Meine Kommilitonen dürfen gerne in den Kommentaren ergänzen, wenn ihnen noch etwas einfällt 😉
- Wie bereits oben erwähnt – fangt nicht zu spät mit der Suche nach einem Praktikumsplatz an. Ihr braucht nicht schon ein Jahr im voraus eine feste Zusage haben, aber so gegen Ende des dritten Semesters solltet ihr langsam loslegen – am besten noch bevor der Klausuren- und Abgabestress anfängt. Die vorlesungsfreie Zeit bietet sich ideal für Vorstellungsgespräche an. Seht am besten zu, dass ihr euren Platz in der Tasche habt, bevor ihr das vierte Semester startet – vertraut mir, während diesem Semester wollt ihr euch nicht noch mehr Arbeit aufhalsen.
- Denkt gut darüber nach, wo ihr hin wollt – Unternehmen oder Agentur? Ich kann euch nur empfehlen, nicht mit dem Vertrauten zu gehen, sondern eher etwas Neues kennenzulernen. Die Praxisphase ist der ideale Zeitpunkt dafür, sich auszuprobieren und bisher eher unbekannte Bereiche zu entdecken.
- Wenn ihr dann in eurem Wunsch-Praktikum angekommen seid – seid neugierig, aktiv und habt keine Angst, auf Leute zuzugehen. Ihr seid schließlich da, um zu lernen. Wenn ihr mal nichts zu tun habt, zeigt euer Engagement, bietet eure Hilfe an. Es kommt immer gut an, wenn ihr Interesse an der Arbeit eurer Kollegen zeigt!
- Arbeitet sorgfältig, aber fragt lieber auch zweimal nach, wenn ihr etwas nicht verstanden habt – das vermeidet von vornherein Missverständnisse und Fehler. Und wenn ihr doch mal einen Fehler macht – lasst den Kopf nicht hängen, seid ehrlich und steht dazu. Jeder macht mal Fehler.
- Dass ihr “nur” der Praktikant seid, heißt nicht, dass ihr euch alles gefallen lassen müsst. Ich hoffe sehr für euch, dass euer Praktikum viel Spaß machen und sehr lehrreich wird, aber wenn ihr tatsächlich an eine Stelle geraten solltet, an der ihr quasi nur den Kaffee kochen dürft, ist es möglicherweise sinnvoller, eine Alternative zu suchen.
- Haltet eure Aufgaben fest – am Ende des Praxissemesters steht ein Praktikumsbericht an, daher ist es sinnvoll, schon während dem Praktikum zu dokumentieren, was ihr eigentlich so macht. So fällt es euch am Ende sicherlich leichter, wenn ihr über eure Tätigkeiten schreiben wollt. Ich benutze beispielsweise Trello, um alle meine Aufgaben und Termine zu notieren und damit auch aufzubewahren. Ob mir das am Ende hilft, wird sich natürlich noch zeigen, aber generell ist eine durchgängige Dokumentation immer leichter, als eine nachgängige!
- Haltet den Kontakt zu euren Freunden! Für mich zumindest wäre es wirklich hart, wenn ich nicht wenigstens meine Whatsapp Gruppe mit den Besten hätte… ❤
Bleibt entspannt – ihr packt das!
Abschließend möchte ich euch gerne beruhigen, macht euch nicht zu viel Stress. Es gibt so viele Möglichkeiten und Bereiche für Onkomms, es würde mich sehr wundern, wenn jemand absolut nichts findet. Bei der Vorstellung unserer Praktika war sehr interessant zu sehen, wo meine Kommilitonen so hingehen – da waren teilweise Betriebe dabei, die mir selbst nie eingefallen wären! Geht die Sache also clever und relaxed an, dann wird das schon.
In diesem Sinne wünsch ich euch eine erfolgreiche Suche!
Alles Liebe, eure ~Jo ❤️